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„Er war ‘ne Type“

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Er konnte herzhaft lachen: Hans-Dieter Ewe, SPD-Bezirkspolitiker, ist verstorben. Eine Diskussion in der Bezirksversammlung Eimsbüttel vor ein paar Jahren: Ein Redner kritisiert, dass keiner von der SPD-Fraktion „den Arsch in der Hose“ hätte, mal klar und deutlich etwas zu sagen. Dann steht Hans-Dieter Ewe am Rednerpult: „Doch, ich habe den Arsch in der Hose. Und ich sage Ihnen jetzt etwas dazu.“ Nun spricht er nicht mehr Klartext. Hans-Dieter Ewe ist tot. Der SPD-Bezirkspolitiker ist im Alter von 76 Jahren gestorben – ein Nachruf. „Wir haben einen besonderen Menschen, einen besonderen Kollegen verloren“, sagte Mecht-hild Führbaum, Vorsitzende der Bezirksversammlung. Schon mit seinen grauen Haaren, seinem dichten Bart und der Lederweste, die er fast immer trug, fiel Ewe auf in den Reihen der Bezirkspolitiker. Der ehemalige Jugendrichter engagierte sich für junge Leute Geboren wurde er 1939 in Essen. Er stammte aus einem katholischen Elternhaus, wurde politisch und sozial erzogen. Er wurde Jugendrichter. „Er kämpfte für Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit. Er setzte sich für die Rechte von Kindern und Jugendlichen ein.“ In Eimsbüttel leitete Ewe viele Jahre lang den Jugendhilfeausschuss – ein Gremium, in dem immer wieder sehr umstrittene Themen diskutiert werden. Kürzungen in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, Fehler im Allgemeinen Sozialen Dienst in Eimsbüttel. Da brauchte es wahrscheinlich so einen wie Ewe, der auch mal was aushalten konnte. „Man konnte sich mit ihm streiten, aber er war stets fair“, erinnert sich Führbaum. Und als Mensch zeichneten ihn sein Humor und seine Lebenslust aus. Er konnte herzhaft lachen, auch wenn er als Fan des FC St. Pauli nicht immer etwas zu lachen hatte angesichts des sportlichen Auf und Ab der Kiez-Kicker. „Er war ‘ne Type, auch im Herzen“, erinnert sich Führbaum. Solche wie er werden immer seltener.

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