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Das Unding der vollen Fahrradkörbe

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"Es, es erschließt sich mir nicht, dass ...", meinte Hubert und geriet erst einmal ins Stocken. Wir standen auf der Hospitalstraße, jemand Vorübergehendes hätte meinen können, wir befänden uns in einer Unterhaltung. Aber sich mit Hubert zu "unterhalten" ist eine Sache für sich, vielleicht eine Art nonverbale Unterhaltung, ja so was. Er kriegt den Mund nicht auf, für jeden Satz, den er dann abbrechen lässt, braucht er ein paar Minuten. Besser als die Dauerschwätzer. "Was erschließt sich dir denn nicht, Hubi?", meinte ich geradezu liebevoll. "DA!", sagte er plötzlich und streckte einen Finger aus und zeigte mit ihm auf ein Fahrrad, das an einer Hauswand abgestellt war. Das Fahrrad besaß hinten auf dem Gepäckträger einen Korb, und derselbe war mit Müll gefüllt. Zerdrückte Zigarettenschachteln, Eistüten-Verpackungen, Taschentücher aus Papier, was die Leute unterwegs so wegschmeißen. Es war kaum davon auszugehen, dass sich der Eigentümer des Fahrrades den Korb selbst mit Müll voll geschaufelt hatte. "Wieso machen die Menschen so was?", fragte Hubert. "Weil es ihnen an Rücksicht mangelt, nehme ich mal an. Für sich selbst fordern sie alles Mögliche, aber wenn es um andere geht, ist es ihnen scheissegal." Seit Neuestem habe ich mein, zehn Jahre im Keller stehendes, Fahrrad wieder in Ordnung gebracht. Mohamed, mein tunesischer Kumpel, schenkte mir dazu einen Korb. Also Leute, hütet Euch, lasst Euch nicht dabei erwischen, mir da irgend etwas rein zu schmeißen. Ich bin nicht so sanft wie Hubi, sondern werde Euch, nicht nur mit Flüchen, hinter her rennen und Euch zu fassen kriegen. [Selbstverständlich sollen sich nur die "Schuldigen" angesprochen fühlen.] Ansonsten wünsche ich einen schönen Tag, so Long.

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