![Demnächst beginnt vor dem Hochbunker in der Schomburgstraße wieder die Gartensaison. Foto: Reinhard Schwarz]()
Von Folke Havekost. Im Herbst erntete Kebap Bohnen und Bescheide. Im Garten vor dem Bunker in der Schomburgstraße war die Bunte Hilde reif – eine Bohnensorte, die an der massiven grauen Wand rankt. Und jüngst genehmigte die Bezirksversammlung Altona Geld. Damit soll eine Studie bezahlt werden, um herauszufinden, ob es wirklich Sinn ergibt, was Kebap vorhat. Kebap steht für Kultur- und Energie-Bunker Projekt Altona, einen 2011 gegründeten Verein. Die etwa 30 Genossenschaftler wollen den Hochbunker übernehmen, um von dort die Nachbarschaft mit Energie zu versorgen und einen Teil der Räumlichkeiten für Kultur zu öffnen.
Energiegewinnung finanziert Kulturzentrum
„Im Grunde sind es ja zwei Bunker“, erklärt Vera Stadie, „ein Teil soll zur Energiegewinnung dienen, der andere Teil ein Kulturzentrum werden“. Die dezentrale Versorgung von gut 2.200 Haushalten auf der Hälfte der gut 10.000 Quadratmeter Fläche soll kulturelle und soziale Projekte auf der anderen Hälfte subventionieren, etwa günstige Übungsräume für Musikgruppen. Nachdem eine erste Studie erwiesen hat, dass ein Biomasse-Heizkraftwerk im Bunker eine Baugenehmigung bekommen und sich wirtschaftlich rechnen könnte, soll die zweite Studie nun die bauliche Planung klären, wie etwa das Lüftungssystem oder die Fluchtwege gestaltet werden müssen. Und es sollen die Wünsche und Vorstellungen potenzieller Nutzer einfließen. „Da möchten wir ganz viele Ideen aus dem Quartier einsammeln“, erklärt Mirco Beisheim, einer der Organisatoren. Im Herbst 2016 will Kebap in der Lage sein, einen Finanzierungsplan zu entwerfen und einen Bauvorantrag zu stellen.
Der Garten blüht bereits im Sinne des Projekts. Vera Stadies Tochter Marlene steht auf der Leiter und schaut nach der Blauen Hilde. „Die sehen aus, als wären sie gut für Saatgut“, ruft ihr Hannes Gröneweg zu, der bei Kebap ein Freiwilliges Ökologisches Jahr absolviert hat. Die Gärtner wollen nicht nur genug für das spätere gemeinsame Essen ernten, sondern...